Rainer Ohler

Freiheit, Demokratie, Zusammenhalt und Fortschritt in Europa sind nie endgültig erreicht. Sie müssen vielmehr immer wieder neu erkämpft werden, eigentlich jeden Tag. Deshalb ist das Engagement jedes Einzelnen so wichtig. Nichts davon dürfen wir als selbstverständlich hinnehmen. Die aktuelle Welle des extremen Populismus und Nationalismus ist eine klare und aktuelle Gefahr für alles, was in Jahrzehnten erreicht wurde. Unsere britischen Freunde haben bereits alles aus dem Fenster geworfen. Zuerst haben sie ihren Airbus-Anteil verkauft, dann den Brexit vollzogen. Jetzt bereuen sie das alles.
Ich glaube, dass in einer Welt der rasanten technologischen Entwicklung und der politischen und wirtschaftlichen Dominanz der USA, die von China und Indien herausgefordert wird, die europäischen Nationalstaaten zwar eine Heimat, aber keine Zukunft bieten können. Unsere Zukunft als Europäer ist eine gemeinsame Zukunft in Relevanz oder als Nationalstaaten in Irrelevanz.
Unsere europäischen Institutionen sind nicht perfekt. Alles, was wir haben, befindet sich noch im Aufbau. In einigen Bereichen sind wir zu weit gegangen, in den meisten Bereichen sind wir nicht weit genug gegangen. Ich bedauere zutiefst den mangelnden Ehrgeiz der politischen Führer in Paris und Berlin, die europäische Integration voranzutreiben, und halte dies für ein historisches Versagen. Wird der Krieg in der Ukraine daran etwas ändern? Ich hoffe es sehr.
Übersicht
Rainer Ohler, Gründer von Senior Strategists (www.seniorstrategists.com) und Geschäftsführer von Sieber Advisors (www.sieber-advisors.de), ist seit fast 25 Jahren als internationaler Manager und Kommunikator tätig. Sein Schwerpunkt liegt auf der Strategie und Optimierung von Stakeholder-Beziehungen, insbesondere bei Großprojekten, Krisen und Reputationsthemen. Rainer Ohler ist als Rechtsanwalt in München zugelassen.
Ansatz
Mentoring kann nicht funktionieren, ohne dass man sich zumindest ein bisschen kennt. Deshalb beginne ich damit, mich für die Person zu interessieren. Dann müssen wir verstehen, was die Ziele des Mentees sind und wie er/sie erwartet, dass das Mentoring dazu beiträgt, diese Ziele zu erreichen. Es ist wichtig, Erwartungen zu formulieren, aber auch Grenzen aufzuzeigen und unsere Rollen zu klären. Dann entwickeln wir einen Plan. Bei der Umsetzung ist der Mentee die treibende Kraft. Ich sehe meine Rolle darin, zu ermutigen und zu unterstützen. In regelmäßigen Abständen überprüfen wir, wie sich die Dinge entwickeln, welche Veränderungen notwendig sind und welche weiteren Überlegungen angestellt werden müssen. Wir haben einen klaren Zeitplan für den Beginn und das Ende des Mentoring (wobei wir am Ende etwas flexibel sind).
Karriere
Rainer Ohler wurde in Bonn geboren und diente über zwei Jahre bei der Bundeswehr und im NATO-Hauptquartier in Belgien. Anschließend studierte er mit einem Stipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung Rechts- und Staatswissenschaften in Würzburg und Münster. Bei einer Studienreise nach Washington und einem zehntägigen Aufenthalt in Boise, Idaho, beobachtete er 1984 den US-Präsidentschaftswahlkampf und die Kommunalwahlen. Während seiner Schul- und Studienzeit sammelte Rainer Ohler Erfahrungen in den Büros eines Bundestagsabgeordneten (Egon Lampersbach) in Bonn und eines Europaabgeordneten (Günter Rinsche) in Straßburg.
Nach seiner Promotion zum Dr. jur. 1991 begann Rainer Ohler seine berufliche Laufbahn im Deutschen Bundestag und arbeitete anschließend drei Jahre im Bundeskanzleramt unter Bundeskanzler Kohl. Als Referent war er für die Belange des Innenministeriums zuständig, verfasste Briefe und Vermerke und empfing zahlreiche internationale Gruppen, um sie über bestimmte Themen zu informieren, oft bevor diese den Bundeskanzler trafen.
1995 wechselte er zur Daimler-Benz Aerospace (Dasa) in München als leitender Angestellter im Büro des Generalsekretärs und Assistent des Vorstandsvorsitzenden Manfred Bischoff. In seinen ersten Berufsjahren absolvierte Rainer Ohler eine umfassende Ausbildung an der Daimler Corporate University mit längeren Aufenthalten an Business Schools in Paris und Chicago.
1998 wurde er zunächst Vice President Media Relations bei der Dasa, bevor er in gleicher Funktion zur EADS (European Aeronautic Defence and Space Company) nach München wechselte. Im Jahr 2006 wurde er Senior Vice President Public Affairs & Communications bei Airbus in Toulouse, Mitglied des Airbus Management Teams und Mitglied des Aufsichtsrats von Airbus Deutschland. Ohler war verantwortlich für politische Angelegenheiten, Unternehmenssicherheit, Umweltfragen und Kommunikation.
Im Jahr 2012 ernannte ihn CEO Tom Enders zum Executive Vice President Communications von EADS, dem Konzern, zu dem Airbus gehört. In dieser Funktion zählten Corporate Governance, Krisenkommunikation sowie die Integration des Unternehmens, seiner Marken und der Kommunikationsfunktion zu seinen Hauptaufgaben. Die konzernweite Umstellung auf die einheitliche Marke Airbus lag maßgeblich in seinen Händen.
Rainer Ohler war aktiv an der Internationalisierung von Airbus beteiligt, zunächst mit der Endmontagelinie in China, dann mit der Endmontagelinie in Alabama, USA, und schließlich mit der Übernahme der Bombardier C-Serie und der zugehörigen Werke in Montreal, Kanada.
Rainer Ohler wird Airbus verlassen, wenn die Amtszeit von CEO Tom Enders ausläuft.
Persönliches
Ich bin ein Nachrichten-Junkie, liebe Politik, höre gerne Podcasts, schwimme, fahre Ski und fahre gelegentlich Oldtimer.