CEO Roundtable | United Europe https://www.united-europe.eu/de/ competitive and diverse Wed, 12 Jun 2024 12:27:02 +0000 de-DE hourly 1 https://www.united-europe.eu/wp-content/uploads/2022/02/UE_Bildmarke_RGB-80x80.png CEO Roundtable | United Europe https://www.united-europe.eu/de/ 32 32 Virtual CEO Debrief – Europa nach den Wahlen 2024 https://www.united-europe.eu/de/2024/06/virtual-ceo-debrief-europa-nach-den-wahlen-2024/ Tue, 11 Jun 2024 07:10:51 +0000 https://www.united-europe.eu/?p=24313 Günther H. Oettinger wird die Auswirkungen der Wahlergebnisse und den weiteren Weg der europäischen Politik nach den Wahlen diskutieren. Er wird eine Reihe von Faktoren untersuchen, Einblicke und Perspektiven bieten,…

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Günther H. Oettinger wird die Auswirkungen der Wahlergebnisse und den weiteren Weg der europäischen Politik nach den Wahlen diskutieren. Er wird eine Reihe von Faktoren untersuchen, Einblicke und Perspektiven bieten, darunter politische Veränderungen und Auswirkungen auf die europäische Politik, um ein besseres Verständnis der Dynamik zu fördern, die die europäische Politik bestimmt.

Die Nachbesprechung findet am 11. Juni um 15:30 Uhr online statt.

Tagesordnung:

  1. Begrüßung
  2. Überblick über die Wahlergebnisse
  3. Analyse der wichtigsten Trends und Muster
  4. Implikationen für die europäische Politik und Governance
  5. Künftige Chancen und Herausforderungen
  6. Offene Diskussion und Fragen und Antworten

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.

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Rückblick: CEO-Lunch in Paris “Europas Souveränität und Wettbewerbsfähigkeit” https://www.united-europe.eu/de/2024/01/rueckblick-ceo-lunch-in-paris-europas-souveraenitaet-und-wettbewerbsfaehigkeit/ Mon, 22 Jan 2024 08:53:28 +0000 https://www.united-europe.eu/?p=23679 Während die USA und China ihr Wirtschaftswachstum vorantreiben, sieht sich Europa mit wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert. Die globale Innovations- und Machtlandschaft hat sich verschoben: BigTech floriert in Kalifornien und China, während…

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Während die USA und China ihr Wirtschaftswachstum vorantreiben, sieht sich Europa mit wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert. Die globale Innovations- und Machtlandschaft hat sich verschoben: BigTech floriert in Kalifornien und China, während der europäische Kontinent kaum Schritt halten kann.

Die jüngsten Wahlergebnisse in Europa sind entmutigend und geprägt vom Aufstieg populistischer Kräfte, die die Grundlagen der Europäischen Union in Frage stellen. Vor zwei Jahrzehnten galt Europa als der innovativste Kontinent, heute muss es sich der nackten Realität stellen: Es ist sehr gut in der Regulierung, hat aber ein eklatantes Defizit in der Umsetzung.

Energiesicherheit, Abhängigkeiten in der Versorgungskette, Innovation und Energiepreise sind in den großen europäischen Hauptstädten, insbesondere in Paris und Berlin, sin immens wichtig für Europas Volkswirschaften. Die Frage der Abhängigkeit wird immer drängender, wobei die kritische Rolle von Kernenergie und Gas für die Aufrechterhaltung energieintensiver Industrien hervorgehoben wird.

Empfehlung 1: Eine strategische und intelligente Industriepolitik ist unerlässlich: Europa hat einen Vorsprung bei innovativen Netzsystemen und damit die einmalige Chance, Technologie- und Softwareführer zu werden.

Darüber hinaus haben sich die deutsch-französischen Beziehungen als Dreh- und Angelpunkt für den Erfolg Europas erwiesen. Überraschenderweise sind die wichtigsten Wahlen für Europa nicht die Europawahlen, sondern die Wahlen in den USA, da sich die mögliche Rückkehr von Trump 2.0 deutlich abzeichnet. Angesichts dieser sich verändernden Dynamik in den USA muss Europa strategisch handeln.

Empfehlung 2: Nicht alle Politikbereiche müssen europäisiert werden, aber die Energiepolitik erfordert ein geschlossenes Auftreten. Hier ist eine stärkere Stimme des Energiesektors entscheidend, um die politischen Entscheidungsträger weiterhin zu einem europäischen Ansatz zu drängen. Die Umstellung auf erneuerbare Energien in den Randgebieten Europas muss ein Schwerpunkt für die nächste Kommission sein. Durch die Verbindung der ressourcenreichen Regionen im Süden und Norden mit den Industriezentren in der Mitte kann Europa die Energieverteilung und die Abhängigkeit in der Versorgungskette optimieren und so seine Einheit und Widerstandsfähigkeit gegenüber globalen Herausforderungen stärken.

Da Deutschland, Frankreich und Brüssel nicht auf Krieg vorbereitet sind, wächst die Sorge um die Fähigkeit, Nachbarn wie die Ukraine in Krisenzeiten zu unterstützen. Der Krieg in der Ukraine geht über regionale Konflikte hinaus und prägt die Regeln des Europas des 21. Jahrhunderts. Russlands Versuch, imperiale Regeln wieder einzuführen, hat teilweise für Instabilität in der Europäischen Union gesorgt, das betrifft Länder der Sahelzone bis zum Baltikum.

Empfehlung 3: Die mögliche Wiederwahl Trumps im Jahr 2024 erhöht die Komplexität und unterstreicht die Notwendigkeit eines echten europäischen Verteidigungsmarktes und von Investitionen in militärische Mobilität. Um die strategischen Fähigkeitslücken Europas zu schließen, ist die Einrichtung einer EU-Agentur für Verteidigungsforschung erforderlich, und schließlich muss der überholte Antagonismus zwischen der Europäischen Union und der NATO überwunden werden.

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Rückblick auf United Europes CEO-Roundtable und Working Dinner: Industrielle Transformation – Wie kann der Wirtschaftsstandort Europa gestärkt werden? https://www.united-europe.eu/de/2023/03/rueckblick-auf-united-europes-ceo-roundtable-und-working-dinner-industrielle-transformation-wie-kann-der-wirtschaftsstandort-europa-gestaerkt-werden/ Thu, 30 Mar 2023 10:56:10 +0000 https://www.united-europe.eu/?p=22837 Am 15. März fand in der Vertretung der Europäischen Kommission in Berlin United Europes CEO-Roundtable und Working Dinner statt. Zu den Teilnehmern zählten der deutsche Staatssekretär für Wirtschaft und Finanzen,…

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Am 15. März fand in der Vertretung der Europäischen Kommission in Berlin United Europes CEO-Roundtable und Working Dinner statt.

Zu den Teilnehmern zählten der deutsche Staatssekretär für Wirtschaft und Finanzen, Dr. Jörg Kukies, der Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission in Berlin, Dr. Jörg Wojahn, und der Chefvolkswirt des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) Dr. Manuel Kallweit. Desweiteren begrüßten wir u. a. die Generalsekretärin für europäische Angelegenheiten bei Iberdrola Eva Chamizo, die Direktorin für Public Policy bei Meta Dr. Julia Reuss, und Simone Menne, Präsidentin der American Chamber of Commerce in Germany (AmCham Germany). Mit ihnen und weiteren Vertretern von United Europes Firmenmitgliedern wie u. a.  Covalis Capital, BASF, Enedis,  GMH, Ernst & Young und der Würth Gruppe diskutierte Günther H. Oettinger, Präsident von United Europe, über den industriellen Wandel und die Stärkung des Wirtschaftsstandortes Europa.

Günther H. Oettinger betonte die Notwendigkeit eines starken Europas angesichts der verschiedenen Krisen. Europa hinke derzeit in der Wettbewerbsfähigkeit hinterher und müsse seine Anstrengungen auf regionaler, nationaler, europäischer und kontinentaler Ebene verstärken. Günther H. Oettinger unterstrich die Bedeutung des Brückenschlags: „Wir müssen besser werden: Von der Automobilindustrie über die Energiewirtschaft bis hin zur Digitalisierung. Von der Arbeit der Europäischen Kommission bis zur Arbeit der Regierungen in Deutschland, Frankreich und anderen Mitgliedstaaten, vom öffentlichen bis zum privaten Sektor. Wir brauchen mehr Brücken zwischen Wirtschaft und Verwaltung. Die Kommissare müssen mehr mit ihren Kollegen aus der Wirtschaft sprechen”, so Günther H. Oettinger abschließend.

Dr. Jörg Wojahn

Dr. Jörg Wojahn, Leiter der EU-Vertretung in Deutschland, informierte über die aktuelle Arbeit und die Prioritäten der Europäischen Kommission. Eines der Hauptthemen ist der US-Inflation-Reduction-Act, der von der Europäischen Kommission begrüßt wurde, da er ein klares Bekenntnis der USA zu einer klimafreundlichen Wirtschaft darstellt und ein klares Zeichen dafür ist, dass eine klimafreundliche Wirtschaft gut fürs Geschäft ist. Allerdings ist dieses Konzept noch nicht überall angekommen, da einige immer noch versuchen, die „Pferdekutsche” zu retten. Als Reaktion auf die IRA hat die Europäische Union die „Netto-Null-Industrie-Verordnung” erlassen, die die Produktion sauberer Technologien in der EU mit fördern soll. Im Rahmen dieses Gesetzes werden Genehmigungsverfahren beschleunigt, es ermöglicht Steuererleichterungen und bietet mehr Flexibilität beim Zugang zu EU-Fördermitteln. Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt für die Europäische Kommission ist die Gesetzgebung zu den kritischen Rohstoffen. Die Kommission ist sich der Notwendigkeit bewusst, die Versorgung Europas mit kritischen Rohstoffen zu sichern, insbesondere angesichts der derzeitigen Marktdominanz Chinas. Die Kommission prüft verschiedene Möglichkeiten, um dies zu erreichen, darunter Handelsabkommen, die Gründung eines Clubs für kritische Rohstoffe mit gleichgesinnten Ländern und die Erhöhung der Abbau-, Verarbeitungs- und Recyclingkapazitäten in der EU.

Dr. Jörg Kukies

Handelsabkommen haben laut Dr. Jörg Kukies, dem deutschen Staatssekretär für Wirtschaft und Finanzen, hohe Priorität auf der politischen Agenda. Er erörterte die Bemühungen um eine Diversifizierung weg von China und die Erkundung von Möglichkeiten in anderen Regionen wie Indien, Australien, Neuseeland, Argentinien, Chile und den westlichen Balkanländern. Herr Kukies unterstrich die Bedeutung kritischer Rohstoffe und die Notwendigkeit, in der Europäischen Union Verarbeitungskapazitäten zu schaffen. Er wies darauf hin, dass die deutsche Regierung eine klare, fortschrittliche Wirtschaftsstrategie verfolgt, um das Ziel einer weltweiten Halbleiterproduktion von 20 % zu erreichen, wobei Dresden bereits ein Hotspot für Halbleiterinvestitionen ist.

Günther H. Oettinger, Dr. Jörg Kukies, Dr. Manuel Kallweit

Dr. Manuel Kallweit, Chefvolkswirt des Verbandes der Automobilindustrie, sprach über den globalen Charakter der Automobilindustrie und die Notwendigkeit, über den europäischen Tellerrand hinauszuschauen. Die Automobilindustrie ist ein globaler Markt mit starkem Wettbewerb, und während Europa traditionell ein dominierender Akteur war, nimmt die Rolle des Kontinents ab. Kallweit betonte, dass der chinesische Markt stark gewachsen sei und mittlerweile einen Marktanteil habe, der dem der USA und Europas zusammen entspreche. Vor allem Deutschland sei ein bedeutender Automobilproduzent gewesen, aber andere Regionen produzierten inzwischen mehr. Eine Umfrage des VDA habe ergeben, dass rund 90 Prozent der Automobilzulieferer den Standort Deutschland aufgrund von Energiepreisen und Arbeitskräftemangel für nicht wettbewerbsfähig halten. Elektromobilität ist entscheidend für das Erreichen der Klimaziele, aber nicht alle Länder verfügen über die notwendige Infrastruktur für Elektroautos. Die Batterieproduktion ist angelaufen, aber die Rohstofffrage ist vor allem in Europa ein großes Problem.

Eva Chamizo

Eva Chamizo, Generalsekretärin für europäische Angelegenheiten bei Iberdrola, betonte, wie wichtig es sei, die jüngsten Entwicklungen sowohl in Europa als auch in den USA zu analysieren. Da Iberdrola in mehreren Ländern auf beiden Seiten des Atlantiks tätig sei, habe das Unternehmen eine einzigartige Perspektive auf die laufenden Bemühungen und Herausforderungen der Dekarbonisierung. Chamizo merkte an, dass Europa bereits seit einigen Jahren Maßnahmen zur Dekarbonisierung ergreife und es ermutigend sei zu sehen, dass auch die USA die Bedeutung dieses Themas zu erkennen begännen. Chamizo wies jedoch auf ein wichtiges Problem hin, nämlich die Stabilität der Regulierung. Investoren in kapitalintensiven Industrien bevorzugen stabile und vorhersehbare Regulierungen, da ständige Änderungen die Planung und Investition in Projekte erschweren. Chamizo gab zu bedenken, dass Europa durch die schnelle Änderung von Vorschriften Investoren abschrecken könnte.

Jörg Rocholl, Simone Menne

Simone Menne, Präsidentin der American Chamber of Commerce in Germany (AmCham Germany) betonte die Notwendigkeit der Zusammenarbeit zwischen Europa und den USA anstelle von europäischem Protektionismus. Frau Menne betonte, dass Europa von den USA lernen müsse, insbesondere in Bezug auf Bürokratie. Durch Zusammenarbeit könnten die USA und Europa einen riesigen Markt bilden, der mit China konkurrieren und globale Standards setzen könne. Frau Menne sagte aber auch, dass Deutschland aufgrund hoher Energiekosten, Steuern, Bürokratie, ineffizienter digitaler Infrastruktur und mangelndem Pragmatismus bei Nachhaltigkeitsanreizen als Standort für Unternehmen an Attraktivität verliere. Sie unterstrich, dass Europa auch in diesen Bereichen von den USA lernen könne.

Dr. Julia Reuss

Dr. Julia Reuss, Direktorin für Public Policy bei Meta, unterstrich, dass ein pragmatischerer Ansatz für die Datennutzung in Europa notwendig sei. Reuss wies darauf hin, dass große Unternehmen wie Meta zwar Dutzende von Juristen einstellen könnten, um die Bürokratie im Zusammenhang mit der Datennutzung zu bewältigen, kleine und mittlere Unternehmen (KMU) jedoch nicht. Dies schaffe eine Eintrittsbarriere für KMU, die Geschäftsmodelle rund um Daten aufbauen wollen. Frau Reuss wies auch darauf hin, dass in Europa die allgemeine Auffassung vorherrsche, dass Daten um jeden Preis geschützt werden müssten und nicht zur Steigerung der Effizienz und des Wachstums von Unternehmen genutzt werden könnten. Datenschutz sei zwar wichtig, aber Reuss argumentierte, dass diese Denkweise die Fähigkeit Europas einschränke, auf dem Datenmarkt mit China zu konkurrieren. Um im globalen Wettbewerb bestehen zu können, brauche Europa einen pragmatischeren Ansatz für die Datennutzung, der die Notwendigkeit des Schutzes mit dem Potenzial für Unternehmenswachstum in Einklang bringe. Durch die Zusammenarbeit mit den USA und die Übernahme einiger ihrer bürokratischen Ansätze könnte Europa einen riesigen Markt schaffen, der mit China konkurrieren und globale Standards setzen könnte.

Christian Schubert, r.

Laut Christian Schubert, Head of Corporate Government Relations bei BASF, fehlt dem Green Deal eine rationale wirtschaftliche Grundlage und könne so nicht zu den gewünschten Ergebnissen führen. BASF prüfe derzeit mehr als 14.000 Seiten an Vorschriften. Die vollen Auswirkungen des Green Deal auf die chemische Industrie seien noch nicht absehbar. Während der Green Deal darauf abzielt, Nullemissionen zu erreichen, argumentiert BASF, dass Europa intelligente Regulierungen braucht, die Anreize für Unternehmen schaffen, anstatt ihnen Vorschriften zu machen. Schubert verwies auf die IRA als bessere Alternative. Die IRA konzentriere sich darauf, Geschäftsmöglichkeiten zu schaffen und Anreize für Unternehmen zu schaffen, in saubere Energie zu investieren und Emissionen zu reduzieren.

Christian Buchel, Vorstandsmitglied von Enedis, betonte die Notwendigkeit von Investitionen in Höhe von mehr als 400 Milliarden Euro, um die Energiewende bis 2030 zu erreichen. Er weist darauf hin, dass alle 40 europäischen Staaten gleichzeitig Transformatoren benötigen, der Kontinent aber nicht über die industriellen Kapazitäten verfügt, um diese im großen Stil zu produzieren. Dies sei ein sogenannter Engpass in der Versorgungskette, der nicht durch die Covid-19-Pandemie verursacht werde. Buchel betonte die Bedeutung von Geschwindigkeit und Regulierung und forderte Stabilität und weniger Naivität, um das Problem anzugehen.

Kunal Sinha und Dr. Otto Schily

Kunal Sinha von Glencore wies darauf hin, dass die Energiewende zu Standortverlagerungen und kürzeren Lieferketten führe. Recycling sei zwar hilfreich, reiche aber nicht aus, um die mit der Energiewende verbundenen Rohstoffprobleme zu lösen. Friendshoring und globale Handelsabkommen können helfen, den Zugang zu natürlichen Ressourcen zu sichern. Anreize für Verarbeitungskapazitäten können durch wirksame Kohlenstoffpreise, Investitionsanreize und Vorschriften/Richtlinien geschaffen werden. Europa hat in diesem Bereich durch die Bepreisung von Kohlendioxid Fortschritte gemacht, aber die USA werden möglicherweise nicht in gleichem Maße vorankommen. Insgesamt wird der Übergang zur Elektrifizierung ein komplexer und zeitaufwändiger Prozess sein, schloss Kunal Sinha.

Wir danken der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland, unseren Redenern und Gästen sowie  unserem Firmenmitglied Covalis Capital  und Vorstandsmitglied Paulius Kuncinas für die Unterstützung unserer Veranstaltung.

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CEO-Roundtable: “Kann der Green Deal angesichts der Energiekrise überleben?” https://www.united-europe.eu/de/2022/03/ceo-roundtable-kann-der-green-deal-angesichts-der-energiekrise-ueberleben/ Mon, 07 Mar 2022 12:08:24 +0000 https://www.united-europe.eu/?p=20947 Die Auswirkungen der Energiewende für die europäische Wirtschaft diskutieren wir vor Ort in Brüssel in Kooperation mit unserem Firmenmitglied Covalis Capital beim CEO-Roundtable „Kann der europäische Green Deal angesichts der Energiekrise überleben?”…

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Die Auswirkungen der Energiewende für die europäische Wirtschaft diskutieren wir vor Ort in Brüssel in Kooperation mit unserem Firmenmitglied Covalis Capital beim CEO-Roundtable „Kann der europäische Green Deal angesichts der Energiekrise überleben?”

Folgende Punkte stehen im Mittelpunkt unserer Diskussion:

  •  Zukunft von Kohle, Gas und erneuerbaren Energien
  • Taxonomie und die Einbeziehung von Kernkraft und Gas als „Übergangs-Kraftstoffe”. Was bedeutet das für die europäischen CO2-Ziele und alternative Energien?
  • Die Debatte zwischen Deutschland und Frankreich über geeignete Energiequellen

Günther H. Oettinger wird die Diskussion leiten, unsere Gäste sind Virginijus Sinkevičius (EU-Kommissar für Umwelt, Meere und Fischerei), Leonhard Birnbaum (CEO der E.ON SE), Armando Martínez (CEO Iberdrola Gruppe), Markus Rauramo, (CEO Fortum), Michael Müller (CFO RWE AG) und Zach Mecelis (CIO Covalis Capital).

 

 

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CEO-Roundtable in Budapest: The Future „Made in CEE” https://www.united-europe.eu/de/2019/11/ceo-roundtable-in-budapest-the-future-made-in-cee/ Sat, 02 Nov 2019 08:44:16 +0000 https://www.united-europe.eu/?p=15712 Welche Rolle Mittel- und Osteuropa künftig für die Wirtschaft der Europäischen Union spielen, diskutierten hochkarätige Teilnehmer auf Einladung der Initiative “Netzwerk Digital” und United Europe in Budapest. Die Länder der…

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Welche Rolle Mittel- und Osteuropa künftig für die Wirtschaft der Europäischen Union spielen, diskutierten hochkarätige Teilnehmer auf Einladung der Initiative “Netzwerk Digital” und United Europe in Budapest.

Die Länder der Region Mittel- und Osteuropa (MOE) emanzipieren sich wirtschaftlich immer mehr von der Rolle der „verlängerten Werkbank“ und tragen zunehmend zu Innovation und Wachstum in der EU. Die aktuellen technologischen Umbrüche können der Region dabei zusätzliche Impulse verleihen. Dies sind die Kernaussagen, die auf unserem CEO-Roundtable „The Future ‘Made in CEE’” am Donnerstag, dem 31.10.2019 in Budapest getroffen wurden.

Die Referenten der Konferenz, unter ihnen Ungarns Minister für Innovation und Technologie László Palkovics und Top-Manager aus Deutschland und der Region, stimmten darin überein, dass die Region schon heute ein unverzichtbarer Partner in den europäischen Wertschöpfungsketten ist, und dass ihr Gewicht in den kommenden Jahren weiter zunehmen wird. Dabei könnten sie von den Chancen und Möglichkeiten profitieren, die sich aus den rasanten technologischen Veränderungen der Gegenwart ergeben, wie z.B. der Digitalisierung oder dem Trend zur „Industrie 4.0“.

Die Konferenz machte deutlich, dass für diese veränderte Rolle die Wettbewerbsfähigkeit der Region gesteigert werden muss, und dass Digitalisierung dazu einen erheblichen Beitrag leisten kann.

Marie-Theres Thiell, Geschäftsführerin von Innogy Ungarn und Vizepräsidentin der DUIHK, stellte im Rahmen der Veranstaltung die wichtigsten Aussagen eines Roundtable-Gesprächs vor, bei dem sich rund 25 Top-Manager unmittelbar vor der Konferenz über die über Chancen und Herausforderungen der Region ausgetauscht hatten. Dabei ging es sowohl um den Stand und die Chancen der Region hinsichtlich der internationalen Wettbewerbsfähigkeit, als auch um die Aufgaben, die die Unternehmen, der Staat oder das Bildungssystem noch zu bewältigen haben. Gerade letzterem kommt dabei eine herausragende Bedeutung zu, so die Meinung der Manager, aber auch der Staat müsse ein innovations- und wettbewerbsoffenes regulatorisches Umfeld sicherstellen.

Johannes Teyssen, CEO des deutschen Energieunternehmens E.ON SE, stellte in seiner Keynote fest, dass die Welt erneut – wie schon während der Industrialisierung im 19. Jahrhundert – in eine Phase eingetreten sei, in der Technologie eine entscheidende Rolle bei der globalen Verteilung von Wohlstand haben werde. Europa müsse hier aufschließen. Innovation entstehe nach seiner Ansicht dort, wo Menschen mit vielfältigen persönlichen, kulturellen und beruflichen Hintergründen Ideen frei und offen austauschen können. Teyssen zeigte sich zuversichtlich, dass man das in Europa könne, auch in Bezug auf die Digitalisierung. Eine erfolgreiche digitale Transformation erfordere Teyssen zufolge jedoch auch eine entsprechende Kultur, vor allem müssten Mitarbeiter ermutigt werden, sich digitales Wissen anzueignen. Da alles, was digitalisiert werde, auch mit Elektrizität zusammenhänge, ging Teyssen auch ausführlich auf die energetischen Implikationen der Digitalisierung ein, z.B. auf die Digitalisierung der Energiewirtschaft selbst.

In einer anschließenden Paneldiskussion, an der neben Minister Palkovics und Johannes Teyssen auch Thomas Narbeshuber, Vice President Central and Southeast Europe von BASF, sowie Hans-Paul Bürkner, Chairman der Boston Consulting Group teilnahmen, kam immer wieder zum Ausdruck, dass die Digitalisierung ausnahmslos alle Wirtschaftszweige umgestalten wird.

Hans-Paul Bürkner zeigte sich überzeugt, dass sich die Region Mittel- und Osteuropa künftig von einer Region arbeitsintensiver Montagebetriebe zu einem Standort von „Smart Suppliers“, also innovativen Zulieferern entwickeln werde. Schon zeige die Region ein dynamisches Wachstum, und verfüge über gut ausgebildete Arbeitskräfte und einen noch immer beträchtlichen Kostenvorteil. Allerdings werde die Digitalisierung dieses Wirtschaftsmodell verändern, und dies erfordere verstärkte Anstrengungen bei der Digitalisierung. Vor allem müsse die digitale Transformation der Wirtschaft beschleunigt, die Mitarbeiter auf diese neue Ära vorbereitet und Investitionen in die Digitalisierung gefördert werden. Dadurch könnten laut Bürkner auch demografischen Risiken abgemildert werden.

Thomas Narbeshuber betonte, dass sich für Europa und die Region durch die Digitalisierung die einmalige Chance böte, im globalen Innovations-Wettbewerb um nachhaltige Lösungen mitzuhalten. Dazu bedürfe es jedoch Rahmenbedingungen, an deren Umsetzung Unternehmen und Regierungen gleichermaßen arbeiten müssten. Dazu gehöre laut Narbeshuber vor allem das Vertrauen in digitale Technologien, welche erst ein Opportunitäts-basiertes regulatorisches Umfeld ermögliche. Erstklassige Konnektivität, wie z.B. ein flächendeckender und kostengünstiger Ausbau der 5G Technologie und ein erheblich verbesserter Zugang zu Daten könnten auch strukturschwachen Regionen und mittelständischen Firmen die Teilnahme am Innovationswettbewerb besser ermöglichen. Narbeshuber sieht Chancen der Region insbesondere durch gezielte Förderung der Bereiche Industrie 4.0, Artifizielle Intelligenz und B2B-Industrieplattformen.
Moderiert wurde die Veranstaltung von Michal Kobosko, Senior Advisor des Atlantic Council in Warschau.

Mehr Informationen über das Netzwerk Digital finden Sie hier: www.netzwerk-digital.hu

Wir danken BCG und der Österreichischen Botschaft in Ungarn für die freundliche Unterstützung!

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Empfehlungen von unserem CEO Roundtable “Africa and Europe in the 21st Century” https://www.united-europe.eu/de/2019/07/14758/ Thu, 25 Jul 2019 08:49:12 +0000 https://www.united-europe.eu/?p=14758 Im Mai veranstaltete United Europe zum ersten Mal einen CEO-Roundtable über die Notwendigkeit einer Neuausrichtung der europäisch-afrikanischen Beziehungen. Die Diskussion bestand aus drei Sessions und fand in der ESMT Berlin…

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Im Mai veranstaltete United Europe zum ersten Mal einen CEO-Roundtable über die Notwendigkeit einer Neuausrichtung der europäisch-afrikanischen Beziehungen. Die Diskussion bestand aus drei Sessions und fand in der ESMT Berlin statt. Hier sind die Schlussfolgerungen und Empfehlungen:

• Europa muss seinen Ansatz und seine Einstellung zu Afrika ändern. Afrika braucht keine Hilfe, sondern Hilfe zur Selbsthilfe. Es ist reich an natürlichen Ressourcen und einer jungen Bevölkerung mit talentierten Unternehmern und einer aufstrebenden Mittelschicht.
• Afrika braucht faire Handelsbeziehungen. Die Gemeinsame Agrarpolitik war überhaupt kein Beispiel für Fairness gegenüber Afrika.

• Um junge Menschen davon zu überzeugen, zu bleiben und sich für die Bildung und den Aufbau von Gemeinschaften in ihrem Land zu engagieren, müssen verschiedene Akteure entlang der Wertschöpfungskette Unterstützung leisten.

• Konzentration auf Investitionen im lokalen Sektor neben ausländischen Direktinvestitionen. 20 Millionen Arbeitsplätze, die in Afrika jedes Jahr geschaffen werden müssen, können nur vom lokalen Sektor geschaffen werden.

• Die neue afrikanische Generation enger mit der jüngeren Generation Europas verbinden.

• Der „Fund Africa Connect” soll europäischen KMU einen leichteren Weg für Investitionen in Afrika eröffnen.

• Große Unternehmen, die in Afrika aktiv sind, sollten verpflichtet werden, Corporate Citizenship zu installieren, um sicherzustellen, dass Geld in die Gemeinden investiert wird, in denen sie ihre Waren produzieren, um die Lücke zu schließen.

• Die europäische Entwicklungsfinanzierung sollte einen kohärenteren europäischen Ansatz entwickeln, der von wirksamen Plattformen der Arbeitswelt begleitet wird und 1 Prozent dieses Betrags einnimmt und einen Fonds schafft, der in afrikanische KMU investiert. Darüber hinaus beinhaltet das europäische Engagement gute Regierungsführung, Umwelt- und Sozialstandards, die für jede Investition entscheidend sind.

• Entwicklung von Arbeitsplätzen und Ausbildung für Kenntnisse über private Investitionen.

• Die Pensionsfonds Afrikas liegen heute bei über 400 Milliarden US-Dollar und wachsen schnell. So ist die Chance möglich, dass in Afrika soziale Sicherheit im europäischen Sinne erreicht werden kann.

• Aufbau eines Systems in Brüssel als ein Schwerpunkt für Afrika, z.B. ein Kommissar für Afrika, der für Außenpolitik, Handelskompetenzen, Entwicklungshilfe usw. zuständig ist.

• Stärkere Fokussierung auf die Geschäftsinteressen Europas und Afrikas. Wir müssen die Finanzinstrumente nutzen, um Fazilitäten nicht nur für lokale Unternehmen, sondern auch für europäische Unternehmen und Joint Ventures zu garantieren.

• Die Verlängerung des EBRD-Mandats. Die EBRD, die ein Mandat für Nordafrika hat, hat 50 % ihrer Gewinne durch die Sanktionen gegen Russland verloren. Dies könnte eine Chance sein, sich auf neue Geschäfte und neue Bereiche in Afrika zu konzentrieren. Die EBRD verfügt über ein ausgezeichnetes Instrumentarium zur Beratung von KMU beim Aufbau guter Beziehungen zur Zivilgesellschaft, und das ist in diesen Ländern genau das, was in diesen Ländern benötigt wird (leider haben die Interessenvertreter und Aktionäre der EBRD dem kürzlich nicht zugestimmt).

• Wir müssen die Chinesen und ihre Ziele bis 2049 verstehen, um die BRI und ihre Afrika-Strategie zu verstehen. Wenn wir China nicht besiegen können, sollten wir uns ihnen anschließen. Zum Beispiel durch den Aufbau von Wertschöpfungsketten und die Nutzung ihrer Infrastruktur.

• Der europäische private und öffentliche Sektor investiert sechsmal mehr in Afrika als China. Aber niemand weiß es, denn jedes europäische Land investiert unter seiner eigenen Flagge. Wenn wir die europäische Flagge konsequent nutzen, können wir zusätzlich zu den nationalen Flaggen das europäische Engagement sichtbarer machen und eine europäische Investitionsmarke in Afrika aufbauen.

• Umbenennung des Marshallplans für Afrika in EASI: European African Sustainable Investment.

Die Zusammenfassung der Veranstaltung finden Sie hier.

 

 

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Zusammenfassung des CEO Roundtables “Afrika und Europa im 21. Jahrhundert” in Berlin https://www.united-europe.eu/de/2019/05/erste-eindruecke-unseres-ceo-roundtables-afrika-und-europa-im-21-jahrhundert-in-berlin/ Tue, 07 May 2019 15:37:32 +0000 https://www.united-europe.eu/?p=13761 Am Montag, dem 6. Mai 2019, veranstaltete United Europe zum ersten Mal einen CEO-Roundtable über die Notwendigkeit einer Neuausrichtung der europäisch-afrikanischen Beziehungen. Die Diskussion fand in der ESMT Berlin statt.…

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Am Montag, dem 6. Mai 2019, veranstaltete United Europe zum ersten Mal einen CEO-Roundtable über die Notwendigkeit einer Neuausrichtung der europäisch-afrikanischen Beziehungen. Die Diskussion fand in der ESMT Berlin statt.

Von einem neuen Ansatz für ein gemeinsames Geschäftsmodell könnten die business communities sowohl in Europa als auch in Afrika enorm profitieren. Dafür wäre mehr Zusammenarbeit notwendig, mehr proaktive und ganzheitlichere gemeinsame Problemlösungen, was zu echten wirtschaftlichen win-win Partnerschaften zwischen Afrika und Europa führen würde. Dieser neue Ansatz kann und sollte sich nicht darauf verlassen, dass die Regierungen das Tempo bestimmen und alle Risiken tragen.

Aber wie kann das mit einem politisch geschwächten und nach innen gerichteten Europa und einem stark fragmentierten afrikanischen Kontinent mit 55 Ländern und einem unbedeutenden Umfang an innerafrikanischem Handel erreicht werden, in dem erst jetzt Bewegung kommt, um eine kontinentale Freihandelszone einzurichten? Aufgrund der jüngsten Geschichte der politischen und wirtschaftlichen Instabilität und schlechten Regierungsführung nehmen viele Akteure des europäischen Privatsektors Afrika – verständlicherweise – immer wieder als ein hochriskantes Geschäftsumfeld wahr. Wie sollte und könnte Europa die weitere Entwicklung Afrikas im Geiste echter Partnerschaft unterstützen? Inwieweit besteht noch Bedarf an europäischem Engagement, da China mit seiner Belt and Road Initiative viele afrikanische Regierungen verführt?

Bemerkenswert sind die steigenden Investitionen der EU, Nordamerikas und Asiens in Afrika. Noch beeindruckender ist jedoch das Ausmaß des Wachstums der chinesischen Aktivitäten auf den afrikanischen Märkten in den letzten Jahren. China exportiert mehr als 90 Milliarden Dollar in afrikanische Länder und importiert mehr als 50 Milliarden Dollar. Obwohl sie immer noch geringer ist als die Investitionen aller europäischen Länder zusammen (2018 exportierte die EU Waren im Wert von 115 Milliarden US-Dollar und importierte mehr als 130 Milliarden US-Dollar plus etwa 30 Milliarden Dollar aus europäischen Nicht-EU-Ländern), ist der chinesische Handel mit Afrika heute 20-mal höher als im Jahr 2000. Der chinesische Präsident Xi Jinping hat Afrika im vergangenen Jahr neun Mal besucht, ein Maß für die Bedeutung Afrikas für die chinesische Regierung.

Die Botschaft ist klar: Europa muss seine Sichtweise auf Afrika und seine Funktionsweise auf diesem Kontinent ändern. Afrika ist zu einem der dynamischsten Kontinente der Welt geworden. Früher sahen die Europäer Afrika vor allem als einen Kontinent der Krise, des Krieges und der Korruption. Das ist in vielen Teilen auch heute noch so, aber es erzählt nicht die ganze Geschichte Afrikas. Afrika ist vielfältig und anders, verfügt ebenso wie Europa über ein vielfältiges Entwicklungs- und Bildungsniveau, über eine vielfältige Kultur ebenso wie über mannigfaltige Bedrohungen und Gefahren, aber auch über Hoffnungen und Chancen. Beide sind in vielerlei Hinsicht stark voneinander betroffen: Handel, natürliche Ressourcen, Migration.
Im Gegensatz zu Europa, dessen Bevölkerung aufgrund der aktuellen Trends schnell altert, ist Afrika der derzeit dynamischste Kontinent, wobei sich die Zahl seiner Bürger von heute 1,3 Milliarden Menschen auf geschätzte 2,5 Milliarden im Jahr 2050 verdoppeln wird. Wie Afrika und die Welt insgesamt darauf reagieren, indem sie ausreichende Arbeitsplätze, Bildung und Investitionen im Allgemeinen bereitstellen, wird die Zukunft des Kontinents prägen und eine große Herausforderung darstellen. Demographie und Wirtschaft sind die Schlüsselelemente, die die nächsten 30 Jahre der Zukunft Afrikas prägen werden… und damit auch Europas.
Afrika muss jährlich etwa 20 Millionen neue Arbeitsplätze schaffen, um der jungen und wachsenden Bevölkerung für die Zukunft Chancen zu geben und ihnen die Möglichkeit zu geben, ein Leben in ihren Heimatländern aufzubauen.

Deshalb hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) die Eckpfeiler für einen „Marshallplan mit Afrika“ entwickelt.

Deutschland hat die G20-Präsidentschaft (1.12.2016 – 30.11.2017) genutzt, um die Bedeutung einer neuen Partnerschaft mit Afrika mit Schwerpunkt auf Investitionen und Schaffung von Arbeitsplätzen hervorzuheben und zu unterstützen. Auf dem G20-Afrika-Gipfel in Berlin wurde der „Compact mit Afrika“ als Angebot für jedes afrikanische Land zur Verbesserung seiner Makroökonomie und Wirtschaftsführung gestartet. Die Elfenbeinküste, Ghana, Marokko, Senegal, Ruanda, Äthiopien und Tunesien waren die sieben Länder, die sich zunächst für den „Compact“ bewarben. Inzwischen sind insgesamt 12 Länder Mitglied im Compact geworden. Neben den genannten Ländern wurden auch Burkina Faso, Guinea, Benin, Togo und Ägypten aufgenommen. Davon hat das BMZ mit der Elfenbeinküste, Ghana und Tunesien „Reform- und Investitionspartnerschaften“ ausgehandelt und abgeschlossen – ein spezifisches Instrument zur Unterstützung von Reformen in prioritären Reformbereichen, die die Kompaktländer in ihrer kompakten Anwendung identifiziert haben. Mit Marokko, Senegal und Äthiopien laufen Verhandlungen über drei weitere „Reform- und Investitionspartnerschaften“.

Ziel der Partnerschaften ist es, die Rahmenbedingungen für nachhaltige Privatinvestitionen zu stärken und öffentliche Investitionen in Infrastruktur, wirtschaftliche Beteiligung und Beschäftigung in afrikanischen Ländern zu fördern. Diese Partnerschaften werden nur Partnern angeboten, die bereit sind, sich überdurchschnittlich zu engagieren und bei der Schaffung eines günstigen Geschäftsklimas eine gute Erfolgsbilanz vorweisen können. Es ist notwendig, Eigenmittel zu mobilisieren, um zur Initiative beizutragen und die Mittel der öffentlichen Entwicklungshilfe (ODA) als Katalysator zu nutzen, um private Investitionen zu ermöglichen und die lokale Wirtschaft zu unterstützen, da die erforderlichen 20 Millionen Arbeitsplätze nur im lokalen Sektor geschaffen werden. Die afrikanischen Bürger müssen in die Lage versetzt werden, eigene Ressourcen z mobilisieren und private Investmentpensionsfonds aufzubauen.
Mit der neuen Sonderinitiative des BMZ für Bildung und Beschäftigung sollen in den nächsten fünf Jahren 15 Wirtschaftscluster in ausgewählten Compact mit Afrika-Ländern gestärkt und bis zu 15.000 Arbeitsplätze pro Cluster geschaffen werden. Kürzlich hat Deutschland ein Entwicklungsinvestitionspaket von rund einer Milliarde Euro angekündigt, um private Investitionen in afrikanischen Ländern anzuregen und zu fördern.
Mehr als 200 Unternehmenspartnerschaften werden dazu beitragen, rund eine Million Arbeitsplätze zu schaffen.

I. AUSGANGSBASIS & HERAUSFORDERUNGEN

•  Seit 2017 hat sich das Engagement gegenüber Afrika deutlich erhöht. Im Bereich der traditionellen Instrumente wie Hermes-Garantien, Exportgarantien und traditionelle Investitionsgarantien bilden sich verbesserte Geschäftsbedingungen. Mehr Premierminister reisen nach Afrika, Unternehmen investieren mehr, und die europäische Industrie interessiert sich vermehrt für Afrika. Für kleine Unternehmen ist das Risiko von Investitionen in afrikanischen Ländern jedoch nach wie vor sehr hoch.
•  Es fehlt an innovativer Finanzierung.
•  Afrika wird hauptsächlich mit drei Faktoren in Verbindung gebracht: Krise, Krieg und Korruption. Teilnehmer aus Afrika betonten, dass diese Faktoren in die Werte Vielfalt, Kreativität und Chancen umgewandelt werden sollten.
•  Der größte Teil des Gesprächs um Afrika in Europa dreht sich um das Thema Migration. Die Angst vor Migration führt dazu, dass die Chancen, die Afrika bietet, unterschätzt werden. Jedoch: Voreilige, kurzfristige Entscheidungen zu treffen, wird langfristig zu Problemen führen.
•  Europa hat es bisher versäumt, seinen traditionellen Ansatz der Hilfsarchitektur in eine echte politische (und wirtschaftliche) Partnerschaft umzusetzen.
•  Afrikas Chancen liegen in seiner Kultur und den jungen Menschen, die ihre Länder aufbauen wollen. Ein Beispiel für erfolgreiche Entwicklungen ist Nairobi, bekannt als Silicon Savannah, wo junge Menschen an neuen Ideen arbeiten und Start-ups in verschiedenen Bereichen gründen, zum Beispiel im Bereich Lebensmittel. Nur wenige Menschen in Europa sind sich bewusst, dass Afrika die Heimat der gesunden Ernährung ist.
•  80 % der Arbeitsplätze in Afrika stammen aus dem KMU-Sektor (kleine und mittlere Unternehmen). Aber Unternehmen stecken typischerweise in einer suboptimalen Größe fest und wachsen nicht. Afrikanische KMU brauchen Lösungen, wie sie in der Qualitäts- und Wertschöpfungskette wachsen können.
•  China hat keine Strategie für Afrika. China hat ausschließlich eine Strategie für China.

II. BEIM ROUNDTABLE VORGESTELLTE KONZEPTE

1. Marshallplan mit Afrika
Impuls von Stefan Oswald, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Abteilung Marshallplan mit Afrika, Flug und Migration
Die Eckpfeiler eines Marshallplans mit Afrika sind das strategische Dach und der Rahmen für die Afrika-Politik des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Das Dokument bietet der Afrikanischen Union und ihren Mitgliedern Unterstützung bei der Umsetzung der Agenda 2063 und konzentriert sich auf die zentrale Herausforderung, vor der der afrikanische Kontinent steht: die Schaffung von rund 20 Millionen neuen Arbeitsplätzen pro Jahr, um der jungen und wachsenden Bevölkerung Afrikas für die Zukunft Chancen zu geben. Da diese Arbeitsplätze hauptsächlich in der lokalen Wirtschaft geschaffen werden, ist es nicht die richtige Strategie, nur auf ausländische Direktinvestitionen zu achten.
Daher will das BMZ seine Entwicklungszusammenarbeit stärker auf die wirtschaftliche Zusammenarbeit ausrichten. Dies erfordert Frieden, Stabilität und Sicherheit sowie die Bemühungen unserer Partner vor Ort zur Verbesserung des Investitionsumfelds. Der Marshallplan basiert daher auf drei Säulen, die auf den Grundlagen unserer bisherigen Zusammenarbeit basieren:
1. Wirtschaftstätigkeit, Handel und Beschäftigung
2. Frieden und Sicherheit
3. Demokratie und Rechtsstaatlichkeit
Trotz des ähnlichen Namens ist der Marshall-Plan mit Afrika nicht mit dem Marshall-Plan für Europa zum Wiederaufbau Europas nach dem Zweiten Weltkrieg vergleichbar. Der Begriff wird nur verwendet, um die Größe der vor uns liegenden Herausforderung anzugeben.

Ein Element der neuen Partnerschaft mit Afrika ist – neben dem Marshallplan mit Afrika – der „Compact mit Afrika“, der auf dem G20-Afrika-Gipfel 2018 in Berlin ins Leben gerufen wurde, um private Investitionen in Afrika, einschließlich Infrastruktur, zu fördern. Ziel dieses Abkommens ist es, den Investitionsstandort Afrika zu stärken und faire Handelsbeziehungen zwischen Europa und Afrika aufzubauen. Es soll auch als Instrument zur Unterstützung der Agenda 2063 dienen, einem strategischen Konzept für die sozioökonomische Transformation des afrikanischen Kontinents in den nächsten 50 Jahren.

Für Afrika ist es notwendig, die eigenen Ressourcen zu mobilisieren, und es ist notwendig, die Mittel so einzusetzen, dass sie eine katalysatorische Wirkung haben.

Der Marshallplan ist kein Fonds. Sie legt neue Leitprinzipien vor, die zur Optimierung der bestehenden Programme und Haushaltslinien beitragen sollen. Für die Reform- und Investitionspartnerschaften und spezielle Initiativen, wie die zur Ausbildung und Schaffung von Arbeitsplätzen, werden zusätzliche Mittel bereitgestellt. Das BMZ unterstützt bereits Aktivitäten mit afrikanischen Partnerländern in den genannten Bereichen – allein im Rahmen der bilateralen Zusammenarbeit beträgt das Volumen solcher Aktivitäten mehr als 1,7 Milliarden Euro an durchschnittlichen Verpflichtungen pro Jahr. Nach der ersten Vorstellung des Marshall-Plans für Afrika erreichte die Höhe der Zusagen 2017 erstmals 2,1 Milliarden Euro. Dieses bestehende Portfolio wird kontinuierlich an die Leitsätze des Marshallplans angepasst:
1. Wir brauchen einen Pakt für die Zukunft zwischen Europa und Afrika, jetzt schon.
2. Afrika braucht afrikanische Lösungen – AU Agenda 2063
3. Priorisierung von Arbeitsplätzen und Möglichkeiten für junge Menschen
4. Investition in Unternehmertum
5. Wertschöpfung, nicht Ausbeutung
6. Forderung nach dem richtigen politischen Umfeld und Unterstützung seiner Entwicklung
7. Reformpartnerschaften, kein pauschaler Ansatz
8. Gerechte globale Strukturen und Institutionen
9. Die ODA kann nicht alle Antworten geben.
10. Wir werden niemanden zurücklassen.


2. Europäisch-Afrikanische Entwicklungsbank

Impuls von Dr. Albrecht Conze, Deutscher Botschafter in Uganda
Botschafter Albrecht Conze betonte, dass reine Wohltätigkeit die falsche Einstellung gegenüber Afrika sei. Die USA zum Beispiel investieren Milliarden ohne zufriedenstellende Ergebnisse.
Er erklärte, dass die europäischen Botschaften in Afrika Alarm läuten über die wachsende Abhängigkeit des Kontinents von China. In einigen Jahren dürfte eine zweite Staatsschuldenkrise die erfolgreiche Entschuldung vernichten, die den meisten afrikanischen Ländern seit der Jahrhundertwende im Rahmen der HIPC-Initiative gewährt wurde, die von der G8 initiiert und von der Weltbank und dem IWF umgesetzt wurde. Es ist unwahrscheinlich, dass westliche Länder und Institutionen Afrika ein zweites Mal retten werden, da der größte Teil der jüngsten Schulden des Kontinents nun China zugerechnet wird.

Eine neue Staatsschuldenkrise könnte die Bemühungen Europas gefährden, die Ursachen der irregulären Migration anzugehen. Wenn wir uns auf reaktive Notfallmaßnahmen beschränken, werden wir scheitern. Europa muss eine umfassende und ganzheitliche Politik gegenüber Afrika verfolgen, die auf geopolitischen Erwägungen beruht und mit wirksamen Instrumenten ausgestattet ist. Ohne eine solche Politik kann das empfindliche Gleichgewicht zwischen Europa und Afrika nicht aufrechterhalten werden und die Gefahr einer Massenmigration besteht nicht. Sie sollte von Diplomaten und Ökonomen konzipiert werden und schnell zu einem Kernstück der europäischen Außenpolitik werden. Daher sollte sie nicht der traditionellen “Entwicklungsgemeinschaft” überlassen werden.

Conze empfiehlt eine Europäisch-Afrikanische Entwicklungsbank nach dem Vorbild der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE), die seit 1991 viel nützliche Arbeit geleistet hat, sollte zum wichtigsten Instrument des unverzichtbaren neuen strategischen Dreh- und Angelpunktes Europas für Afrika werden.

Er erklärte, dass Europa und Afrika viel näher beieinander liegen als China und Afrika. Die Stärkung der Verbindungen über das Mittelmeer hinweg ist eine geopolitische Notwendigkeit. Die Nutzung aller potenziellen Synergien wird zum geowirtschaftlichen Vorteil beider Kontinente beitragen. Beide Kontinente sind seit Jahrhunderten durch die Geschichte verbunden, um nicht zu sagen Jahrtausende, was bedeutet, dass die Europäer den Afrikanern kulturell näher sind als jeder andere.
Es liegt nicht im Interesse Europas, einen neuen Wettlauf um Afrika zu versuchen. Aber wir sollten alles tun, um andere daran zu hindern, sich an einem solchen neuen Wettlauf zu beteiligen.
Ein schrittweiser Übergang zu einer interessenbasierten Partnerschaft wird den interkontinentalen Beziehungen langfristig zugutekommen und sicherlich die Ehrlichkeit auf beiden Seiten stärken.

Solange wir uns nicht entschließen, energisch zu reagieren, wird die von Peking mit viel Energie vorangetriebene Belt and Road Initiative das geopolitische und geowirtschaftliche Gleichgewicht zugunsten Chinas weiter verändern.
Die Präsenz Chinas in Afrika könnte daher bald zu einem Problem für Europa werden, weil der Migrationsdruck nach Europa weiter zunehmen könnte, da die chinesische Dominaz die Entstehung Afrikas verlangsamt.

Die jüngsten europäischen Initiativen könnten zu einem wirksamen Instrument gebündelt werden, mit dem die Herausforderung Chinas wirksam angegangen werden kann. Es ist Zeit für eine Europäisch-Afrikanische Entwicklungsbank.

Für die Gestaltung dieses neuen Instruments stehen zwei Möglichkeiten zur Verfügung:
1. Verlängerung des derzeitigen Mandats der EBWE
2. Gründung einer neuen Europäisch-Afrikanischen Entwicklungsbank
Wenn es Europa gelingt, seine politische Entschlossenheit zu untermauern, wird es Afrika eine Alternative zu Chinas aggressivem Übernahmeversuch bieten können.
(Das detaillierte Konzeptpapier finden Sie hier)

3. Die soziale Dimension: Teilen von Reichtums und Sicherheit
Impuls  von Martin Schoeller, Landesvorsitzender Familienunternehmer Bayern:
Verknüpfung von sozialen (und ökologischen) Standards mit Handelsverträgen und Kooperationsabkommen, insbesondere mit Entwicklungsländern
Migration und ihre Ursachen sind eine gemeinsame Herausforderung. Die derzeitige Wachstumsrate der Bevölkerung verdoppelt sich alle 30 Jahre, stellt eine Bedrohung für Frieden und Menschenrechte dar (4 Milliarden Menschen im Jahr 2100), während andererseits Afrika, wenn es sich mit europäischer Hilfe gut entwickelt, das größte Potenzial bietet. 1 Milliarde Afrikaner entsprechen heute einer Marktgröße von China vor 35 Jahren. Wenn wir von der Entwicklung Chinas lernen können, kann der afrikanische Markt enorm werden, während der Kontinent Wohlstand gewinnt.

Es besteht ein Zusammenhang zwischen niedrigem Einkommen und hohen Geburtenraten von Frauen. Die wachsende Bevölkerung erhöht erneut Knappheit, Hunger, Bürgerkriege und Armut.
Wir haben das Ziel, dass der Handel auch dazu beiträgt, Armut zu verhindern. Wir sollten damit beginnen, Handelsverträge und auch Kooperationsverträge wie den im Entstehen begriffenen afrikanisch-europäischen Vertrag mit Normen nicht nur aus unserer Sicht, sondern auch aus afrikanischer Sicht zu verknüpfen.
1. Die “Soziale Marktwirtschaft” sorgt für Wohlstand für alle.
Das Konzept ist im angelsächsischen Denken nicht ausreichend definiert und sollte als “europäisches Wirtschaftsmodell” weltweit gefördert werden.
2. Ein vielversprechender Übersetzungsvorschlag: “Das europäische Wirtschaftsmodell” (“EEM”)
Eine Kombination aus dem liberalen und kapitalistischen Marktmodell mit einem solidarischen Sozialhilfesystem zum Schutz der Gruppe mit niedrigem Einkommen, der Arbeitslosen und anderer, die nicht durch ihre Familien geschützt sind, könnte als “europäisches Wirtschaftsmodell” bezeichnet werden.
3. Marktversagen tritt auf, wenn der Preis nicht in der Lage ist, ein stabiles Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage zu regulieren.
Wie bei Wasser und Luft gibt es auch in Ländern, die kein soziales Netz von Sozialleistungen bieten, ein offensichtliches Überangebot an ungelernten Arbeitskräften. Folglich wird es keine angemessene Bezahlung für die Arbeit von ungelernten Arbeitskräften geben. In vielen Ländern liegt die Vergütung bei 1 USD/Tag und weniger (siehe das Buch “The 1 Dollar Revolution”, sie schlagen 1$/h vor, von denen wir denken, dass sie in Schritten gehen müssen und eine Durchsetzungsstrategie benötigen).
Es bedarf gezielter Maßnahmen, wie die Mindestlöhne erhöht werden können und wie das Sozialschutzsystem geschaffen werden kann.
4. “Das europäische Wirtschaftsmodell” garantiert: Jeder Arbeitnehmer kann eine Familie unterstützen.
5. Das “europäische Wirtschaftsmodell” basiert nicht auf der Umverteilung und Schwächung der Kapitalbildung durch hohe Steuern auf Unternehmen und Betriebe, sondern auf einem Solidaritätsbeitrag der Gehälter und Arbeitnehmer aller Arbeitnehmer sowie auf der Mehrwertsteuer.
6. Der erste Schritt in den europäischen Beziehungen zu Afrika sollte die Einführung einer Arbeitslosenunterstützung sein.
7. Erstes Ziel der Förderung des EEM ist es, in den ärmsten Ländern ein Gehalt von 100 USD/Monat zu erreichen.
8. Umsetzung der Arbeitslosenunterstützung durch Verknüpfung der Handels- und Gesellschaftsverträge mit einer entsprechenden, verbindlichen Verpflichtung für deren Einführung durch das Partnerland.
9. Die Arbeitslosenunterstützung definiert einen Mindestlohn, da der Arbeitgeber mehr als die Arbeitslosenunterstützung zahlen muss, um den Arbeitnehmer zu motivieren.
10. Die Einkommenssteigerungen für die Ärmsten werden sich sofort in Konsum und Wachstum verwandeln.
11. Die GIZ kann die Behörden konsultieren, wie sie in den Unternehmen einen Solidaritätsbeitrag von mindestens 10 – 30 % auf die Gehälter einführen und diesen an die Arbeitssuchenden weitergeben können.
12. Der Aufbau von Infrastrukturen durch staatliche Ausgaben und ÖPPs erfordert eine intelligentere Finanzierung, die von Europa unterstützt und mit dem EEM verknüpft ist (Sozialschutzsysteme und Mindestlöhne).

III. EMPFEHLUNGEN AUS DER DISKUSSION

• Europa muss seinen Ansatz und seine Einstellung zu Afrika ändern. Afrika braucht keine Hilfe, sondern Hilfe zur Selbsthilfe. Es ist reich an natürlichen Ressourcen und einer jungen Bevölkerung mit talentierten Unternehmern und einer aufstrebenden Mittelschicht.
• Afrika braucht faire Handelsbeziehungen. Die Gemeinsame Agrarpolitik war überhaupt kein Beispiel für Fairness gegenüber Afrika.

• Um junge Menschen davon zu überzeugen, zu bleiben und sich für die Bildung und den Aufbau von Gemeinschaften in ihrem Land zu engagieren, müssen verschiedene Akteure entlang der Wertschöpfungskette Unterstützung leisten.

• Konzentration auf Investitionen im lokalen Sektor neben ausländischen Direktinvestitionen. 20 Millionen Arbeitsplätze, die in Afrika jedes Jahr geschaffen werden müssen, können nur vom lokalen Sektor geschaffen werden.

• Die neue afrikanische Generation enger mit der jüngeren Generation Europas verbinden.

• Der „Fund Africa Connect” soll europäischen KMU einen leichteren Weg für Investitionen in Afrika eröffnen.

• Große Unternehmen, die in Afrika aktiv sind, sollten verpflichtet werden, Corporate Citizenship zu installieren, um sicherzustellen, dass Geld in die Gemeinden investiert wird, in denen sie ihre Waren produzieren, um die Lücke zu schließen.

• Die europäische Entwicklungsfinanzierung sollte einen kohärenteren europäischen Ansatz entwickeln, der von wirksamen Plattformen der Arbeitswelt begleitet wird und 1 Prozent dieses Betrags einnimmt und einen Fonds schafft, der in afrikanische KMU investiert. Darüber hinaus beinhaltet das europäische Engagement gute Regierungsführung, Umwelt- und Sozialstandards, die für jede Investition entscheidend sind.

• Entwicklung von Arbeitsplätzen und Ausbildung für Kenntnisse über private Investitionen.

• Die Pensionsfonds Afrikas liegen heute bei über 400 Milliarden US-Dollar und wachsen schnell. So ist die Chance möglich, dass in Afrika soziale Sicherheit im europäischen Sinne erreicht werden kann.

• Aufbau eines Systems in Brüssel als ein Schwerpunkt für Afrika, z.B. ein Kommissar für Afrika, der für Außenpolitik, Handelskompetenzen, Entwicklungshilfe usw. zuständig ist.

• Stärkere Fokussierung auf die Geschäftsinteressen Europas und Afrikas. Wir müssen die Finanzinstrumente nutzen, um Fazilitäten nicht nur für lokale Unternehmen, sondern auch für europäische Unternehmen und Joint Ventures zu garantieren.

• Die Verlängerung des EBRD-Mandats. Die EBRD, die ein Mandat für Nordafrika hat, hat 50 % ihrer Gewinne durch die Sanktionen gegen Russland verloren. Dies könnte eine Chance sein, sich auf neue Geschäfte und neue Bereiche in Afrika zu konzentrieren. Die EBRD verfügt über ein ausgezeichnetes Instrumentarium zur Beratung von KMU beim Aufbau guter Beziehungen zur Zivilgesellschaft, und das ist in diesen Ländern genau das, was in diesen Ländern benötigt wird (leider haben die Interessenvertreter und Aktionäre der EBRD dem kürzlich nicht zugestimmt).

• Wir müssen die Chinesen und ihre Ziele bis 2049 verstehen, um die BRI und ihre Afrika-Strategie zu verstehen. Wenn wir China nicht besiegen können, sollten wir uns ihnen anschließen. Zum Beispiel durch den Aufbau von Wertschöpfungsketten und die Nutzung ihrer Infrastruktur.

• Der europäische private und öffentliche Sektor investiert sechsmal mehr in Afrika als China. Aber niemand weiß es, denn jedes europäische Land investiert unter seiner eigenen Flagge. Wenn wir die europäische Flagge konsequent nutzen, können wir zusätzlich zu den nationalen Flaggen das europäische Engagement sichtbarer machen und eine europäische Investitionsmarke in Afrika aufbauen.

• Umbenennung des Marshallplans für Afrika in EASI: European African Sustainable Investment.

***

Zu den Teilnehmern gehörten Feven Ahlers (Solino), Dr. Elke Baumann (BMF), Dagmar Bottenbruch (Business Angel), Dr. Albrecht Conze (deutscher Botschafter in Uganda), Cédric Filet (CEO Aldelia), Dr. Jürgen Großmann (United Europe), Lauren A. Johnston (Mercator Institute for Chinese Studies), Brenda Katwesigye (Gründerin und CEO Wazi Vision, Uganda), Dr. Michael Köhler (Europäische Kommission), Dr. Frannie Léautier (The Southern and Eastern Trade and Development Bank (TDB), Tansania), Dr. Stefan Oswald (BMZ), Martin Schoeller (Schoeller Holding), Dr. Wolfgang Schüssel (United Europe), Beate Wedekind (TheNewEthopia/Journal of Change) und Martin B. Wiesmann (JP Morgan).
Moderiert wurde der Roundtable von Maximilian Jarret (Abundenta Divina (Media) Ltd., UK).

 

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